09.01.2025rss_feed

Erste Lego-Rampe für mehr Barrierefreiheit überreicht


Gemeinsame Aktion der Stadt Geldern zusammen mit der Lebenshilfe im Kreis Kleve


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Saskia Luyven (Lebenshilfe im Kreis Kleve), Dennis Titel (Sanitätshaus Kessels), Melanie Schäfer (Hair Haus), Friederike Keim (Hair Haus), Monika Hoolmann (Leitung Fachbereich Inklusion, Lebenshilfe im Kreis Kleve), Nadine Schönfelder (Gleichstellungsbeauftragte der
Stadt Geldern) und Tanja Angenendt (Inklusionsbeauftragte der Stadt Geldern) freuen sich über die erste Lego-Rampe für die Geldener Innenstadt.

Foto: Stadt Geldern/Gossens


GELDERN. Legosteine als Mittel, um Barrierefreiheit zu schaffen – das mag aufgrund der Beschaffenheit der kleinen Steine zunächst vielleicht paradox klingen, ist jetzt aber zur Realität in der Gelderner Innenstadt geworden. Dort wurde dem ersten Geschäft eine Rampe aus Legosteinen übergeben, mit der Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator der Weg in nicht-barrierefreie Ladenlokale erleichtert werden soll. Damit greift die Stadt Geldern zusammen mit der Lebenshilfe im Kreis Kleve die Idee aus anderen Kommunen auf, die Bausteine für Inklusionszwecke zu nutzen. Wir haben uns angeschaut, wie viele Geschäfte in Geldern eine Kante vor der Eingangstür haben und somit nicht barrierefrei sind. Und das waren rund 20 Geschäfte, erklärte Tanja Angenendt, Inklusionsbeauftragte der Stadt Geldern. Im Alltag mag es uns gar nicht so auffallen, wo überall Kanten sind, doch wenn man auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, stellen diese kleinen Stufen große Hindernisse dar. Darum wurde in Kooperation mit der Lebenshilfe im Kreis Kleve der Entschluss gefasst, einen Spendenaufruf für das Sammeln von Legosteinen zu starten, die in verschiedenen Geschäften in Geldern abgegeben werden konnten. Die Resonanz war groß, das hat uns sehr gefreut, so Angenendt. Im September wurden die Steine dann im Rahmen des sogenannten Café Inklusion von Bürgern zu Rampen zusammengesetzt. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung haben gemeinsam die Rampen gebaut, erzählte Nadine Schönfelder, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Geldern. Es gab zudem ein großes weiteres Angebot wie einen vom Sanitätshaus Kessels aufgebauten Erlebnisparcours, der mit einem Rollstuhl oder Rollator begangen werden konnte, um für die Barrieren im Alltag zu sensibilisieren. Bei Kaffee und Kuchen konnten Gespräche geführt werden und auf dem Markt der Möglichkeiten gab es viele Informationen durch die anwesenden Netzwerkpartner. Darbietungen der Tanzgruppe des Inklusiven Freizeittreffs BluePoint und der Inklusiven Band Dragonflies rundeten das Angebot ab. Gast war auch Künstlerin Tatjana van Wendt, die ein soziales Kunstprojekt anbot, aus dem zwei tolle Gemälde entstanden sind. Im September zählte das Café Inklusion, das seit 2016 jährlich veranstaltet wird und beim letzten Mal im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche in Geldern stattfand, insgesamt mehr als 100 Besucher. Am Ende der Veranstaltung war dann die erste Rampe gebaut, die jetzt dem Hair Haus in Geldern übergeben wurde. Diese soll Menschen mit einer Beeinträchtigung dabei helfen, in den Laden zu kommen. Die Rampen sind jedoch nicht die einzige Maßnahme, die die Stadt Geldern und die Lebenshilfe im Kreis Kleve in Bezug auf barrierefreien Zugang zu Geschäften angehen möchten. Wir würden die Aktion gerne noch um barrierefreie Klingeln an den Fronten der Geschäfte ergänzen. Diese können Menschen nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen, wenn sie die Rampe oder anderweitige Unterstützung benötigen, berichtete Angenendt. Dafür seien bereits 344 Euro an Spenden zusammengekommen. Sowohl das ,Café Inklusion´ als auch das Projekt Lego-Rampe sind große Erfolge, weil alle Beteiligten zusammen an einem Strang gezogen haben, resümierte Monika Hoolmann, Leitung des Fachbereichs Inklusion der Lebenshilfe im Kreis Kleve. Auf diese Weise ist ein tolles Netzwerk für Inklusion entstanden. Die Stadt Geldern und die Lebenshilfe im Kreis Kleve bitten weiterhin um Legospenden, um weitere Rampen bauen zu können. Diese können an der Infotheke in der Stadtverwaltung der Stadt Geldern oder in der Geschäftsstelle der Lebenshilfe im Kreis Kleve, Am Nierspark 17, abgegeben werden. Für weitere Fragen stehen Tanja Angenendt unter tanja.angenendt@geldern.de oder Telefon 02831/398250, oder Monika Hoolmann unter biwak@lhkk.de oder Telefon 02831/ 9783915 zur Verfügung.

Quelle: Stadt Geldern / Niederrhein Nachrichten